« 31. Dezember »
Die Fahrt zum Ayers-Rock (Uluru)
Selbst
im Traum waren wir beide mit der Frage Ayers-Rock oder Küste
beschäftigt. Die Entscheidung trafen wir schließlich heute.
Wir wussten inzwischen, dass es auf dem Weg genügend gut
ausgestattete, wenn auch kostenpflichtige Campingplätze gibt. Der
Highway ist gut ausgebaut, also kein Vergleich zu den DirtRoads die
wir bereits hinter uns haben. Außerdem gibt es hier mehr
Verkehr, so daß wir im Falle einer Panne eher Hilfe
bekommen. Wir sollten somit deutlich schneller
und streßfreier voranzukommen. Die Strecke ist wäre für uns
und die Kinder auf jeden Fall zu bewältigen, die Frage ist ist nur
wie viel Zeit wir für Pausen brauchen. Wir hätten ja auch die
Möglichkeit, auf halber Strecke auf einem Campingplatz (hoffentlich
mit Pool ;-) ) zu übernachten. Fakt ist wohl auch das wir dem
Ayers-Rock nicht mehr näher kommen werden. Unsere
Entscheidung wurde nocheinmal kurz überdacht, bevor wir
schließlich nach rechts in Richtung Alice Springs abbogen.
Ehe wir uns versahen, waren die Kinder eingeschlafen. Die Umgebung war,
insbesondere im Vergleich zum Weg nach Coober Pedy
relativ grün und abwechslungsreich. Pünktlich zu
unserem
ersten Tankstop in Marla (bereits 250km weiter) wachten die Kinder auf
und wir besorgten uns eine Kleinigkeit zum Essen. Wir trafen ein
anderes Pärchen, das mit einem etwa 6 Monate alten Kind unterwegs
waren. Das bestätigte unsere Entscheidung, die lange Strecke auf uns zu nehmen.
Als wir weiterfuhren sahen wir unseren ersten richtig langen Roadtrain
(mit vier Anhängern). Da die Strecke gerade war, konnten wir ihn
sogar gefahrlos überholen. Leider hatten wir weder den Fotoaperat,
noch die Videocamera zur Hand. Wir hoffen das wir euch noch Fotos vom ein
oder anderen Roadtrain zeigen können.
Die Kinder beschäftigten sich auch die nächsten 250 km
problemlos und erhielten ein Eis zur Belohnung. Wir machten eine kurze
Pause und genossen unser Eis. Am Rastplatz tankten wir für teure
1,07$ pro Liter (Gas) und trafen wieder das Pärchen mit dem kleinen
Baby. Da die Kinder bisher super durchgehalten hatten, machten wir uns
optimistisch zur Bewältigung der letzten 250 km auf.
Antonias scharfe Augen erkannten den Ayers-Rock (uluru) bereits aus
über 100km Entfernung.
An einem Parkplatz mit Lookout machten wir
schließlich halt um ihn und die Umgebung noch besser bewundern zu
können. Der Lookout befand sich auf
einer dunkelroten Sanddüne. Schon der Weg hinauf machte Spaß, nur der Sand war unertäglich heiß. Oben
angekommen konnte, man nicht nur den Uluru, sondern auch einen
großen ausgetrockneten Salzsee, der hinter der Düne lag,
bewundern. Einige Minuten und zahlreiche Fotos später gingen wir
zurück zum Auto.
Das Auto begrüßte uns mit unangenehm klingendem Zischen. Man
sah auf den ersten Blick, daß das Kühlerwasser
ausläuft. Ein anderer Deutscher, den wir bereits auf dem Lookout
gesehen hatten, sagte uns, das unser Auto gerade angefangen hat, zu
zischen. Die Fahrerin seines Busses bot uns an, uns in die nächste
Ortschaft mitzunehmen, aber Michael wollte erst den Schaden am Auto
feststellen. Die Reiseleiterin sagte uns noch, dass sie am
nächsten
Tag zurückfährt und uns dann auch noch mitnehmen könnte.
Nachdem uns der Bus verlassen hatte, versuchte Michael das Leck zu
finden. Seine Hoffnung war, das sich nur ein Schlauch vom Kühler
gelöst hat, oder so nah am Kühler beschädigt ist,
daß man ihn kürzen und wieder montieren kann. Das Wasser
nachzufüllen wäre kein Problem, da wir direkt vor einem
Regentank standen und außerdem noch zwischen 50 und 70 Litern
Wasser dabei hatten.
Damit man freie Sicht auf den Kühler hat, mußte man das
Bodenblech des Autos lösen. Aber zwei Schrauben ließen sich
weder mit unserer Zange, noch mit dem "Franzsen" öffnen.
Inzwischen sind etwa drei Autos vorbeigefahren. Gerade als wir
beschlossen, das nächste Auto anzuhalten und nach Werkzeug zu
fragen, bog ein Bus zu uns ab. Es stiegen jede Menge junge Leute aus,
die "gut unterwegs" waren (die meisten hielten Bierdosen in der
Hand). Als Antonia nach einem Schraubenschlüssel fragte,
antworteten sie mit "we have a mechanic". Der kam auch sofort, um
gemeinsam mit zwei anderen Jungs unser Auto anzuschauen. Mit dem
passenden Ringschlüssel (die Jungs hatten alles dabei) und etwas
Gewalt ließ sich die Schraube schließlich lösen. Der
Mechhankiker legte sich dann unters Auto und ich füllte Wasser in
den Kühler ein. Die darauf folgende Dusche mit
Kühlflüssigkeit steckte er locker weg und er fand das Loch,
das sich am Ende des Kühlerschlauchs befand. Der
Kühlerschlauch wurde gekürzt und wieder angeschlossen. Danach
wurde der Mechaniker mit zwei Bier "bezahlt".
Auch Michael trank ein Bier mit, und ließ sich noch ein einige
Tipps für Auto geben. Danach setzten wir Reise zum uluru fort. Am
Campingplatz angekommen brachten wir die Kinder ins Bett. Als unsere
Uhr 11:00 uhr anzeigte, hörten wir eine Sylvesterrakete (die
Einzige) und etwas deutschsprachiges Gegröle.