Unser Reisetagebuch

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   « 15. Dezember  »
CapeAridNationalPark


TableRock  TableRock  TableRock

Die Kinder durften heute noch vergnügt im Sand spielen, bis wir abfahrbereit waren. Gerade wollten wir losfahren, da sahen wir 3 Quads, die gerade auf dem Strandabschnitt unterwegs waren. Die Jungs waren begeistert zu sehen, wie die jugendlichen Fahrer in Staubwolken verschwanden, sich immer wieder im Sand drehten und sogar auf den Hinterrädern fuhren.


Jascha nutzte die dreiviertel Stunde Fahrt wie immer für sein Schläfchen, um dann pünktlich am Parkplatz DolphinCove im Nationalpark aufzuwachen. Mit Picknick im Gepäck machten wir uns auf den Weg zum Strand. Unglaublich, welch schönen weissen Sandstrand und geniale Kletterfelsen wir hier vorfanden. Das Meer war ein sagenhaft reines Türkis. Einfach schön, da konnte man sogar den Wind vergessen. Hier wollten wir eine Zeit lang bleiben. Nathanael fand sogleich einen Felsen, den er zum Picknicken auswählte. Wir genossen das Essen auf unserem "Königsfelsen" und waren gestärkt für unseren anschließenden Spaziergang über die Steine.

DolphinCove  DolphinCove  DolphinCove

DolphinCove  DolphinCove  DolphinCove

Der NationalPark ist sehr lang und wir wollten gerne ans östlichste Ende zum IsraeliteBeach. Auf unserer Karte ist der Weg dahin gestrichelt eingezeichnet. Das sollte kein Problem sein, da wir solche Wege schon öfter gefahren sind. Ausserdem schien es praktisch, da von dort aus eine Straße zur NullarborPlain führt. Gesagt, getan! Anfangs noch Teerstraße, dann rote Sand-Stein-Straße, vorbei an Bäumen und Wildblumen. Mehrere Känguruhs sprangen vor uns über die Straße und wir sind froh, dass wir noch keinen Unfall mit einem dieser Tiere hatten.  Zum ersten Mal sahen wir heute Wildkanninchen. Die 70 Kilometer geradeaus waren also eher kurzweilig. Tja, und dann war die Fahrt zu Ende. Wir standen vor einer Tafel, auf der stand, dass der weitere Weg nur mit 4WheelDrive zu bewältigen ist. Er war von vornherin sandig und da wir noch nie solche Wege gefahren sind und es uns mit Trailer zu gefährlich schien, sind wir kurzerhand umgekehrt und die 70 Kilometer wieder zurückgefahren. Sogar weiter noch! Denn unser Gastank war zwischenzeitlich leer, der Benzintank nicht voll und der nächste Weg zur NullarborPlain ging kurz vor Condingup weg. Selbstverständlich haben wir an der Tankstelle gefragt, ob unsere gewählte Straße mit dem Campertrailer befahrbar wäre. "No worries", unter der Voraussetzung, dass wir einen Vierradantrieb haben, entgegnete uns der Tankwart.Vollgetankt konnte es nun endlich losgehen: Auf zur Nichts-Landschaft!

Was nun folgt, ist unbeschreiblich spannend. Harmlos fing die Straße an und entpuppte sich nach 30 Kilometern zur echten OffRoadPiste.

OffRoad  OffRoad  OffRoad

Die erste Heraussforderung war eine sandige Strecke, die immer wieder mit großen Wasserlachen, teilweise so breit wie die Straße selbst bedeckt war. Aus Angst einzusinken, versuchte Michael auszuweichen. Geschafft. Wir kamen ohne Probleme vorwärts. Immer wieder gab es ruhigere Abschnitte, sozusagen zum Erholen, denn das Fahren auf solchen Strecken kostet Konzentration. Große Querrillen im Boden und Schlaglöcher schüttelten uns hin und her. Bis zu  fußballgroße Steine lagen auf dem Weg und auch ihnen galt es auszuweichen. Ich weiss nicht wie, aber die Kinder haben es geschafft, unterwegs zu basteln und zu malen. Das Schreiben mit dem Notebook war ein Abenteuer für sich und die witzigsten Worte sind entstanden. Vielleicht hätte ich den Text so lassen sollen. Wäre echt witzig.

Nach 100 Kilometern, ca der Hälfte der Fahrt, stand links ein Schild:

OffRoad  OffRoad

Mutig fuhren wir dennoch weiter. Der Boden war trocken und so versuchten wir unser Glück. 200 Kilomter australischer Busch. 4 Stunden Fahrt und kein einziges Auto außer uns. Niemand überholt uns, keiner kommt entgegen. Nur wir fünf. Unsere Reise -ein Abenteuer!

Immer wieder müssen wir die Geschwindigkeit dem Untergrund anpassen. Mal kann man 80 fahren, dann wieder nur Schrittgeschwindigkeit. Keine Kurven, immer nur geradeaus.

Michael hielt an, um zu sehen, ob die Reifen in Ordnung sind und musste leider feststellen, dass dem nicht so ist: Das Feststellrad vom Trailer hat sich scheinbar durch die Vibrationen gelöst und schleifte am Boden. Dabei stieß es wohl immer wieder gegen die Hindernisse am Boden. Nun ist verbogen und wir können es wahrscheinlich nicht mehr verwenden. Als Michael es in den Trailer legen wollte, fand er keinen Platz, weil alles durcheinander lag. Hoffentlich ist nicht noch mehr kaputt. Ein bisschen betrübt wegen dem Rad fuhren wir weiter. Nathanael war zwischenzeitlich eingeschlafen, während Jascha und Elijah ausdauernd auf ihren Magnettafeln malten.

In der nächsten (und zugleich ersten) Kurve hing ein Schild "Gate ahaed" und wir waren doch ein wenig beunruhigt. Um die Kurve rumgefahren und wieder sahen wir ein Schild "Gate 200m". Und dann gab es Grund zum Schmunzeln:

OffRoad

Was hinterließen wir am Gate? Lösungsvorschläge bitte per mail oder ins Gästebuch!

Gate

Bei einer kurzen Pinkelpause wollte Antonia noch ein paar Getränkereserven aus dem Kofferraum holen und entdeckte, dass der Deckel vom Nutellaglas geöffnet war und die Hälfte ausgelaufen war. Zum Glück fast nur im Korb und an den Trinkflaschen und Prospekten verteilt. Gemeinsam schleckten wir die leckere Soße ab, wischten den Korb ab und weiter ging die Fahrt. Wir ärgerten uns nicht darüber, sondern fanden die Situation, wie wir dastehen und Nutella naschen, eher amüsant.


Nocheinmal 1000 Meter gefahren und die 4 WD-Strecke sollte angeblich zu Ende sein. Fast hätten wir uns auch schon  gefreut, denn es war mittlerweile 19.30 h und wir wollten gerne heute noch auf der NullarborPlain,  aber die Straße fand scheinbar kein Ende. Tapfer fuhren wir weiter. Die Kinder durften mittlerweile einen Film übers Notebook ansehen, damit sie noch ein wenig durchhielten. Wir überlegten, uns am Straßenrand hinzustellen,  hofften aber, dass wir bald auf den EyreHighway stoßen würden. Tatsächlich kam uns gegen 21.20 h ein Auto entgegen und wir fragen uns, ob die wissen, was sie sich da antun. Bei Nacht möchten wir nicht die 200 Kilometer zurücklegen. Uns hat es so schon gereicht.

Endlich war es soweit: Wir waren direkt gegenüber eines Autohofs angekommen. Schnell fanden wir einen Parkplatz und bauten den Trailer auf. Leider war der Kühlschrank aufgegangen und eine Flasche Bier fiel heraus. Natürlich war sie ausgelaufen und der ganze Trailer stinkt furchtbar nach Bier. Halb so schlimm. Kinder noch schnell bettfertig gemacht und Licht aus! Die Erwachsenen konnten nicht recht einschlafen und arbeiteten noch ein wenig an den Tagebucheinträgen. Insbesondere heute sollte schnell fertig werden, um möglichst authentisch zu berichten. Es war ein spannender Tag und wir hoffen, er kommt uns nicht allzu teuer. Die Schadensaufnahme erfolgt morgen.