von CapeCoffinBayNationalPark nach PortLincoln
Als wir aufwachten,
regnete es noch immer. Das wir den Wind mit Westaustralien hinter uns
gelassen haben war wohl doch etwas voreilig erzählt. Am Himmel war
kein Stückchen blau zu sehen
und der Platz, an dem wir standen bestand inzwischen zu einem
großen Teil aus Wasserpfützen. Da es nicht so aussah, als ob
sich das Wetter in absehbarer Zeit ändern würde, beschlossen
wir, den nassen Campertrailer abzubauen und nach Port Lincoln zu
fahren. Sollte das schlechte Wetter anhalten, können wir dort eher
etwas mit den Kindern unternehmen. Leider gibt es einige Teile in
unserer Campingausstattung, die wir vor Benutzung des Trailers
ausräumen müssen (z.B. 4 Stühle und ein Tisch). Diese
stellen
wir immer zusammengeklappt unter den Trailer, wenn sie nicht gebraucht
werden. Durch den heftigen Regen und den sandigen Untergrund, mussten
diese Sachen jetzt nass und dreckig in den Trailer
eingeräumt werden. Der Abbau der Trailers im Regen war auch nicht
sonderlich angenehm. Zwei Erwachsene könnten sich zwar leicht die
Zeit im Campertrailer vertreiben, zu fünft einen ganzen Tag (oder
mehr) im Campertrailer zu verbringen, ist jedoch ein Unding. Ausserdem
war Regen in den Hänger getropft (weil wir ihn in der Eile nicht
gerade aufgestellt haben) und Schlafsäcke und Matratze
waren klamm.
Wir fuhren also nach Port Lincoln und das Wetter schien sich wieder
etwas zu bessern. Nach einigen Besorgungen in der Stadt, dem Besuch der
Tourist-Info und der (längst überfälligen)
Aktualisierung unserer Homepage, entschlossen wir uns einen
Campingplatz im Lincoln-National-Park zu suchen. Wir waren ziemlich
ausgelaugt, denn mit dem Trailer in Städte zu fahren, bedeutet
meist ein Parkplatzproblem. Da wir uns auch erst immer orientieren
müssen, dauert die Suche nach Geschäften lange. Auch
würde Antonia schon lange das Internet links liegen lassen, wenn
sie nicht wüsste, wie sehr sich in Deutschland alle darüber
freuen, denn der Upload der Berichte nimmt immer mindestens eine Stunde
in Anspruch. Die Kinder wollen in dieser Zeit beschäftigt werden.
Gut, dass es wirklich überall Spielplätze gibt. Zumindest war
wieder einiges erledigt, das beruhigt. Jetzt wollten wir einfach wieder
Ruhe haben. Die einsamen Plätze in Naturparks gefallen uns viel
besser, als die besiedelten Städte.
Etwa 40 km weiter
hatten wir (Zitat von Antonia: unseren "Königs-Platz" gefunden)
und machten
unser Abendessen.
Ein wunderschönder Regenbogen am Himmel machte
den Platz noch schöner und der Wind war für kurze Zeit vergessen.
Wir hatten noch nicht zu Ende gegessen, als ein
Platzregen einsetzte. Alle, außer Michael, retteten sich in den
Campertrailer, während Michael versuchte, die Sachen vor Wind und
Regen in Sicherheit zu bringen. Im Campertrailer brach jedoch sofort
Chaos aus. Wir hatten die Seitenteile noch nicht richtig befestigt, da
sie so besser vom Wind getrocknet werden konnten. Jetzt drückte
der Wind den Regen also seitlich in den Campertrailer und die Kinder
waren kurz verunsichert, weil sie nicht wussten wo sie schlafen
sollten.
5 Minuten später war der Trailer wasserdicht gemacht und die
nassen Stellen mit Handtüchern abgedeckt. Bisher waren wir der
Meinung, wir hätten viel zu viele Outdoorhandtücher dabei.
Sie sind so saugfähig und trocknen so schnell, das uns die
Hälfte gelangt hätte. In diesem Moment aber, waren wir sehr
dankbar, denn so konnten wir im Trockenen schlafen. Die Kinder hatten
sich
wieder beruhigt und sahen eine neue Folge von "Es war einmal das
Leben".
(Diese Sendung entwickelt sich hier zur täglichen
Unterrichtseinheit. Die Kinder haben so viele Fragen und interessieren
sich sehr für die Abläufe im Körger. Sie erzählen
auch immer, ob wir gerade etwas gesundes oder ungesundes essen.)
Der Regen lies im Laufe der Nacht nach, die Windböen waren jedoch
so heftig, dass sie den Campertrailer immer wieder zum wackeln brachten.